Verstehe, welche Auswirkungen Hunger auf unseren Körper hat und erfahre, was du tun kannst um endlich erfolgreich Gewicht zu verlieren.

In meinen Coachings begegne ich häufig Frauen, die trotz unzähliger Diäten und striktem Kalorienzählen einfach nicht abnehmen. Wir alle kennen die gängigen Ernährungsmythen: Keine Kohlenhydrate nach 17:00 Uhr, FDH – friss die Hälfte, Intervallfasten oder die Regel, immer weniger Kalorien zufügen, als wir verbrauchen.

Wenn es doch so einfach wäre!

Um zu verstehen, warum diese Methoden oft nicht funktionieren, müssen wir einen genaueren Blick darauf werfen, was beim Hungern in unserem Körper passiert.

Der Körper im Diätmodus: Ein Überlebensmechanismus

Jedes Mal, wenn wir eine Diät machen – Mahlzeiten auslassen, auf bestimmte Nährstoffe verzichten oder längere Zeit fasten – signalisieren wir unserem Körper, dass Nahrung knapp ist. Unser Körper interpretiert diese Signale nicht als eine Möglichkeit, überschüssige Pfunde loszuwerden, um schnell wieder in Bikini-Form zu kommen. Stattdessen aktiviert er einen uralten Überlebensmechanismus: die Hungersnot.

Selbst wenn wir denken, dass wir „nur“ eine Diät machen und nicht für immer aufhören zu essen, versteht unser Körper bei diesem Thema keinen Spaß. Er schüttet sofort Stresshormone aus, die ihn in den Hungerstoffwechsel versetzen – ein Mechanismus, der unseren Vorfahren half, Zeiten von Nahrungsmangel zu überstehen.

Anpassung des Energieverbrauchs

Im Hungerstoffwechsel reduziert der Körper seinen Energieverbrauch auf ein Minimum. Er verbrennt Kalorien langsamer, um die verfügbare Energie zu sparen. Dabei senkt er die Körpertemperatur, reduziert den Puls, verlangsamt die Verdauung und baut Muskulatur ab. Diese Maßnahmen senken den Energiebedarf drastisch.

Hast du schon einmal bemerkt, dass du beim Abnehmen oft an einem bestimmten Punkt stagniert, vielleicht so bei 2-3 Kilogramm?

Das liegt daran, dass sich der Körper an die reduzierte Energiezufuhr angepasst hat. Er hat ein Plateau erreicht und kommt nun mit weniger Nahrung aus. Herzlichen Glückwunsch!

Nun kommt oft der Frust ins Spiel. Insbesondere in der Lutealphase, in der der Körper aufgrund des Progesterons zusätzlich etwa 200 Kalorien mehr benötigt, erleben viele Frauen Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Heißhunger. Das Chaos ist perfekt! Hängen wir dann unser Diätvorhaben wieder an den Nagel, tritt der klassische Jo-Jo-Effekt ein: Wir essen wieder normal, aber unser Grundumsatz bleibt reduziert, was unweigerlich zu einer Gewichtszunahme führt.

Für viele Frauen beginnt hier ein nie endender Teufelskreis…

Wir nehmen uns vor, es diesmal wirklich zu schaffen, starten erneut mit intensiver Bewegung und einer reduzierten Kalorienzufuhr. Doch dies bestätigt dem Körper nur, dass er sich in einer andauernden Hungersnot befindet. Je häufiger wir diäten, desto weiter sinkt unser Grundumsatz und der Körper speichert jede Mahlzeit als Reserve. Das Abnehmen wird immer schwieriger, und wir nehmen umso mehr zu, wenn wir wieder normal essen.

Die Rolle der Hormone bei der Gewichtskontrolle

Wie wäre es, wenn ich dir sage, dass nicht allein die Kalorien über unser Gewicht entscheiden, sondern letztendlich unsere Hormone bestimmen, was mit den Kalorien, die wir zu uns nehmen, passiert? Ja, du hast richtig gelesen, je nach Hormonlage werden Kalorien nämlich entweder verbrannt oder als Fett gespeichert.

Jedes Mal, wenn wir essen, löst dies eine Abfolge biochemischer Reaktionen in unserem Körper aus, die die Ausschüttung spezieller Hormone aktiviert. Diese Hormone sind dafür verantwortlich, ob wir uns nach einer Mahlzeit satt fühlen, ob wir Heißhunger auf Süßes haben und ob Fett verbrannt oder gespeichert wird. Ist das hormonelle Gleichgewicht gestört, hat das Folgen für unsere Stimmung, unsere Leistungsfähigkeit und leider auch für unsere Figur.

Deine Hormone interessieren sich nicht für deine Abnehmwünsche.

Der Fokus auf Kalorien und starre Regeln bringt uns in diesem Fall also leider nicht weiter. Denn Hormone folgen den Anweisungen unseres Nervensystems, das ununterbrochen prüft, ob unsere Lebensbedingungen optimal sind und ob wir in Sicherheit sind. Es entscheidet, ob wir Fett- oder Muskelmasse aufbauen und ob wir Kalorien verbrennen oder lieber als Hüftgold speichern. Außerdem bestimmt es auch, ob wir Heißhunger auf Schokolade haben oder nach einer Mahlzeit lange satt und zufrieden sind.

Andauernder Stress, wie er nun zum Beispiel durch ständige Diäten ausgelöst wird, beeinflusst also den Zustand unseres Nervensystems!

Unser Körper benötigt für alles, was er tut, Energie. Diese Energie kann er aus zwei unterschiedlichen Brennstoffen beziehen: entweder aus Fett oder aus Zucker (Glukose). Bei Stress braucht der Körper Energie, die ihm schnell zur Verfügung steht, da es ums Überleben geht und es schnell gehen muss. Deshalb entscheidet er sich für Zucker (Glukose) anstatt für Fett, was uns natürlich lieber wäre.

Wenn die Stressbelastung nun länger anhält, etwa durch schlechten Schlaf, psychische Belastungen oder eben durch Dauerdiäten, schütten die Nebennieren Cortisol aus. Überschüssiges Cortisol wird in Form von Bauchfett gespeichert und sorgt dafür, dass die körpereigenen Zuckerspeicher in der Leber und den Muskeln aufgebraucht werden.

Der Körper verlangt also automatisch nach immer mehr Zucker, den er sich nun zusätzlich aus körpereigenem Eiweiß zieht. Und worin steckt am meisten Eiweiß? Richtig, in unseren Muskeln. Somit wird die mühsam aufgebaute Muskelmasse, die wir uns im Fitnessstudio antrainiert haben, geopfert. Der Stoffwechsel wird gedrosselt und jede verfügbare Kalorie wird zukünftig in den Fettzellen gespeichert.

Merke: Im Stressmodus wird das mit dem Gewichtverlieren also nichts!

Wenn du nun langfristig und gesund überschüssige Pfunde loswerden möchtest, solltest du also unbedingt mit der Regulierung deines Nervensystems und der richtigen Entspannung beginnen. Anschließend ist es entscheidend, dich um deine Hormon-Balance zu kümmern. 

6 weitere Tipps, die deine Hormone lieben:

  1. Nutze Energielieferanten! Makronährstoffe – Proteine, Kohlenhydrate und Fette – sind die Hauptenergiequellen unseres Körpers. Ein ausgewogenes Verhältnis aller drei Nährstoffe ist essenziell, um satt und energiegeladen zu bleiben. Verabschiede dich von Diäten und setze stattdessen auf komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette und hochwertige Proteine, um eine stabile Hormonbalance zu unterstützen.
  2. Fülle Nährstoffe auf! Für eine gesunde Hormonregulation sind Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente unerlässlich. Eine professionelle Mikronährstoffanalyse durch Blut- und Haarproben von Fachleuten ist empfehlenswert, um gezielt Nährstoffdefizite auszugleichen, anstatt blind zu supplementieren.
  3. Reduziere Entzündungen! Chronische Entzündungen wie Endometriose, PCOS und andere können durch entzündungsfördernde Lebensmittel wie Gluten, Zucker, verarbeitete Fleischwaren und künstliche Zusatzstoffe verschlimmert werden. Eine entzündungshemmende Ernährung kann helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren und Beschwerden zu lindern.
  4. Reduziere Umweltgifte! Umweltgifte und hormonaktive Substanzen sind allgegenwärtig und belasten unseren Körper. Achte auf Inhaltsstoffe in Cremes, Lebensmitteln und Kleidung und minimiere deine Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien, um die Entgiftungsorgane nicht zu überlasten.
  5. Halte deinen Tag-Nacht-Rhythmus ein! Ein stabiler Tag-Nacht-Rhythmus ist entscheidend für eine gesunde Hormonproduktion. Vermeide zu spätes Training, reduziere die Nutzung von künstlichem Licht vor dem Schlafengehen und achte auf ausreichend Tageslicht am Morgen, um deine Cortisol- und Melatoninwerte zu regulieren.
  6. Bewege dich zyklusorientiert! Nutze dein Wissen über deinen Menstruationszyklus, um deine Trainingsroutine anzupassen. Wähle die richtige Art von Bewegung und gönn dir ausreichend Ruhe und Regeneration zur richtigen Zeit, um dein hormonelles Gleichgewicht zu unterstützen.

Eines Tages oder Tag Eins… Du entschiedest!

Glaub mir, der Weg zu einem besseren Wohlbefinden mag anfangs steinig erscheinen, doch er ist einfacher, als du denkst. Sobald dein Nervensystem zur Ruhe kommt und dein Körper ausreichend und richtig versorgt wird, wirst du erste Erfolge spüren. Mein letzter und wichtigster Tipp, den ich dir ans Herz legen möchte:

Gib deinem Körper Zeit und sei geduldig mit ihm.

Überlege einmal, wie lange du deinen Körper so behandelt hast. Seit wann probierst du immer wieder neue Diäten aus oder bestrafst dich nach üppigen Mahlzeiten mit Nahrungsverzicht? Wie lange schon trägt dein Lebensstil dazu bei, dass du in eine hormonelle Schieflage geraten bist und vielleicht sogar über- oder untergewichtig bist?

Langfristige Veränderung ist keine schnelle Lösung, sondern ein Zusammenspiel von Erkenntnissen, Verständnis und wachsender Selbstliebe.

Gerne helfe ich dir dabei diesen Weg zu gehen!

Gerne helfe ich dir dabei, diesen Weg zu gehen! In meinem Coaching lernst du, dich und deinen Körper auf eine völlig neue und intensive Weise kennen. Ich unterstütze dich dabei, dein Nervensystem zu regulieren und deine Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Es ist Zeit, dass du aufhörst zu hungern und ständig auf alles zu verzichten. Komm endlich wieder bei dir selbst an und fühle dich rundum wohl in deiner Haut.

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